Vögel einzäunen – was soll das bringen? Wer fliegen kann, für den sollten selbst meterhohe Barrieren kein Problem sein. Die mobilen Elektrozäune, die derzeit in einigen Feuchtwiesenschutzgebieten im Kreis Steinfurt zu sehen sind, haben natürlich einen anderen Zweck. Sie sollen ungebetene Gäste von den Bereichen fernhalten, in denen besonders viele Paare der bodenbrütenden und gefährdeten Wiesenvögel ihren Nachwuchs aufziehen. Denn Fuchs, Marder und Co., das haben die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt, plündern immer häufiger die Nester von Uferschnepfen, Brachvögeln und Kiebitzen. Der Bruterfolg ist mittlerweile in vielen Gebieten zu gering, um den Bestand langfristig zu erhalten.
Auch im Projekt LIFE-Wiesenvögel NRW spielt dieser Aspekt eine wichtige Rolle. Allein im Projektgebiet NSG Wiesen am Max-Clemens-Kanal wurden rund 9 Hektar mit Zäunen umgeben, die aus dem Projekt finanziert wurden. Weitere Zäune stehen im NSG Feuchtgebiet Saerbeck und im NSG Düsterdieker Niederung.
Vor allem die Uferschnepfe soll von den Zäunen profitieren. Die Bestände im Kreis Steinfurt waren in den letzten Jahren auf unter 30 Paare gesunken und haben damit ein für den Fortbestand der Art kritisches Niveau erreicht. Weil zu hoch aufwachsendes Gras den Stromfluss unterbricht, müssen die Zäune regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls freigeschnitten werden. Die Zäune sind so konstruiert, dass andere Wildtiere wie Hasen oder Rehe keinen Schaden nehmen.
Bereits in den vergangenen Jahren wurden Zäune installiert. Es hat sich gezeigt, dass sie den Bruterfolg deutlich verbessern können.