NSG und FFH-Gebiet Hei­li­ges Meer-Heupen

Das Natur­schutz- und FFH- Gebiet Hei­li­ges Meer-Heu­pen liegt zwi­schen Recke, Hops­ten und Hörstel in einer feuch­ten Nie­de­rung. Das 260 ha gro­ße Gebiet bie­tet ein ein­zig­ar­ti­ges Land­schafts­er­leb­nis auf engs­tem Raum. Sein Wert beruht vor allem auf dem Neben­ein­an­der von Gewäs­sern und Lebens­räu­men unter­schied­li­cher Tro­phie­stu­fen. Dazu gehö­ren nähr­stoff­ar­me Hei­de­wei­her mit Arten wie Was­ser­schlauch, Son­nen­tau und Strand­ling eben­so wie das nähr­stoff­rei­che­re Gro­ße Hei­li­ge Meer mit einem rand­li­chen Schilf­röh­richt. Ent­spre­chend arten­reich ist die Tier- und Pflan­zen­welt mit einer Fül­le sel­te­ner Arten.

Nach Osten hin ist das angren­zen­de Feucht­wie­sen­ge­biet Heu­pen nicht nur ein Puf­fer gegen­über Nähr­stoff­ein­trä­gen, son­dern auch eine wert­vol­le Ergän­zung mit wei­te­ren Lebens­räu­men. Die exten­siv bewirt­schaf­te­ten Wie­sen sind Lebens­raum für Wie­sen­vö­gel wie Gro­ßer Brach­vo­gel, Kie­bitz und Schaf­stel­ze. In den Hecken und Bruch­wäl­dern brü­ten u.a. Klein­specht, Pirol und Bluthänfling.

Der gan­ze Bereich liegt in einer tek­to­ni­schen Stö­rungs­zo­ne im nord­west­li­chen Teck­len­bur­ger Land. In den Sali­nar­ge­stei­nen in rund 100 Meter Tie­fe ent­ste­hen durch Aus­wa­schun­gen Hohl­räu­me, die ein­bre­chen und im Gelän­de Erd­fäl­le bil­den, die sich mit Was­ser fül­len. Beson­ders spek­ta­ku­lär war die Ent­ste­hung des Erd­fall­sees am 13. April 1913, als sich plötz­lich ein 10 Meter tie­fer Kra­ter mit einem Durch­mes­ser von 100 Metern auf­tat, der sich mit Was­ser füll­te und seit­dem ein idea­les Anschau­ungs­ob­jekt für die Ent­wick­lung von Still­ge­wäs­sern ist. Die Erd­fall­se­en im FFH-Gebiet haben ein unter­schied­li­ches Alter und wei­sen unter­schied­li­che Ver­lan­dungs­sta­di­en auf. Sie sind ein­ge­bet­tet in eine Land­schaft mit Hei­de, Mager­ra­sen, Nie­der­moor und Bruch­wäl­dern. Das Gro­ße Hei­li­ge Meer ist zugleich der größ­te natür­lich ent­stan­de­ne Bin­nen­see in NRW.

Das Bil­dungs- und For­schungs­zen­trum Hei­li­ges Meer, eine Ein­rich­tung des Land­schafts­ver­ban­des West­fa­len-Lip­pe, betreut das Gebiet, das als eines der am bes­ten erforsch­ten Natur­schutz­ge­bie­te in Mit­tel­eu­ro­pa gilt. Die Sta­ti­on hat einen klei­nen Aus­stel­lungs­raum, bie­tet ein umfang­rei­ches Kurs­pro­gramm und Exkur­sio­nen an und ist Start­punkt für aus­ge­schil­der­te Rund­we­ge durch das Gebiet.