Acht Mitarbeitende der kroatischen Naturschutzverwaltung statteten der Bezirksregierung Münster auf ihrer Reise durch Deutschland einen Besuch ab. Die Studienreise diente dem Austausch über Umsetzung und Management des europäischen Natura-2000-Netzwerkes und führte die Delegation auch in den Kreis Steinfurt.
Nach Begrüßung durch den Regierungspräsidenten Andreas Bothe gab es am Vormittag Vorträge über den Stand der Umsetzung und das generelle Management von Natura 2000 in NRW. Anschließend stellten Dr. Sebastian Schmidt (Bezirksregierung Münster) das IP-LIFE „Atlantische Sandlandschaften“ und Ina Brüning (LANUV) das LIFE-Projekt „Wiesenvögel NRW“ vor.
Nach der Mittagspause ging es zu zwei Maßnahmenorten der Projekte im Kreis Steinfurt: Im Naturschutzgebiet Bockholter Berge bei Greven stellte Andreas Beulting von der NABU-Naturschutzstation Münsterland die im Rahmen des IP-LIFE „Atlantische Sandlandschaften“ umgesetzten Maßnahmen vor, mit denen offene Dünenlebensräume erweitert und wichtige Habitatstrukturen zur Stärkung der Zauneidechsenpopulation angelegt wurden.
Anschließend ging es ins Vogelschutzgebiet „Feuchtwiesen im nördlichen Münsterland“ mit den beiden NSGs Emsdettener Venn und Wiesen am Max-Clemens-Kanal. Im Emsdettener Venn wurden zur Optimierung eines degenerierten Hochmoores auf rund 3,5 Hektar Birken und Faulbäume gerodet und Gräben zur Stabilisierung des Wasserstands verfüllt. Vor Ort erläuterten Dr. Peter Schwartze und Thomas Starkmann von der Biologischen Station Kreis Steinfurt die Maßnahmen und das Management der Flächen. Im Rahmen des Projekts LIFE Wiesenvögel NRW werden u.a. offene Feuchtwiesenareale geschaffen und störende Strukturen beseitigt. Durch den Einsatz von Wildkameras an den Nestern von Brachvögeln und Kiebitzen sollen die Tierarten ermittelt werden, die insbesondere für Gelege‑, aber auch für Jungvogelverluste verantwortlich sind. In den folgenden Tagen besuchten die kroatischen Gäste noch Schutzgebiete in Niedersachsen und Schleswig-Holstein.