LIFE-Arbei­ten gehen weiter

LIFE-Arbei­ten gehen weiter

Wie auch schon in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren fin­den mit Ende der Brut­sai­son wie­der Erd­ar­bei­ten im Natur­schutz­ge­biet Ems­det­tener Venn statt. Wäh­rend Ufer­schnep­fe, Kie­bitz und Brach­vo­gel es sich in ihren Win­ter­quar­tie­ren gemüt­lich gemacht haben, sind die Bag­ger damit beschäf­tigt, ihnen für die Rück­kehr im nächs­ten Früh­jahr einen noch attrak­ti­ve­ren Lebens­raum zu schaf­fen. „Wir legen in dem Grün­land süd­lich des Venns eine gro­ße Blän­ke an, die eine gro­ße Anzie­hungs­kraft sowohl für brü­ten­de als auch ras­ten­de Wie­sen­vö­gel haben wird“, erläu­tert Dr. Peter Schwart­ze, fach­li­cher Lei­ter der Bio­lo­gi­schen Sta­ti­on, die Maß­nah­me. Blän­ken, das sind jene fla­chen Was­ser­flä­chen, in denen die lang­schnäb­li­gen Wie­sen­vö­gel ger­ne nach Wür­mern und ande­rem ess­ba­ren Getier sto­chern. Als Vor­be­rei­tung für die Maß­nah­me waren bereits im Vor­jahr Pap­peln, die ent­lang eines auf­ge­las­se­nen Weges auf­ge­kom­men waren und den Lebens­raum der auf offe­ne Flä­chen ange­wie­se­nen Vögel ein­ge­engt hat­ten, gero­det wor­den. Von der Maß­nah­me, die von einer Land­schafts­pfle­ge­fir­ma umge­setzt wird, wer­den nicht nur Kie­bitz und Co pro­fi­tie­ren. „Die Flä­che ist vom Umring­weg aus gut ein­seh­bar, von daher dürf­te dort auch für vogel­kund­lich Inter­es­sier­te eini­ges zu beob­ach­ten sein“, sagt Schwart­ze. Nicht zuletzt ermög­lich die Blän­ke eine bes­se­re Was­ser­hal­tung im Gebiet. „Davon kommt letzt­end­lich auch dem Moor und dem Kli­ma­schutz zugu­te“, freut sich der Biologe. 

Der­zeit sind die Erd­ar­bei­ten aller­dings unter­bro­chen. Schuld ist, so para­dox es klin­gen mag, das für Flo­ra und Fau­na im Venn so wich­ti­ge Was­ser. Durch die Nie­der­schlä­ge der letz­ten Tage ist das Erd­reich so auf­ge­weicht, dass vie­le Flä­chen ohne grö­ße­re Flur­schä­den nicht mehr befahr­bar sind. Wenn alles klappt, soll die Blän­ke bis zum Früh­jahr fer­tig sein. Das anfal­len­de Erd­ma­te­ri­al wird an ande­rer Stel­le im Schutz­ge­biet ver­wen­det. Zum einen wer­den damit Bruch­wald­be­rei­che durch den Ver­schluss von Grä­ben ver­nässt, zum ande­ren wer­den vor­han­de­ne Wege ausgebessert. 

Auch in den süd­lich angren­zen­den Wie­sen am Max-Cle­mens-Kanal fin­den im Herbst Arbei­ten statt. Wei­te­re Maß­nah­men ste­hen im NSG Haver­forths Wie­sen an. Alle drei Gebie­te gehö­ren zur Gebiets­ku­lis­se des Pro­jekts LIFE-Wie­sen­vö­gel NRW, mit dem bis 2027 in meh­re­ren Vogel­schutz­ge­bie­ten in NRW die Lebens­räu­me für sel­te­ne und gefähr­de­te Brut- und Rast­vo­gel­ar­ten der Feucht­wie­sen deut­lich ver­bes­sert wer­den sol­len. Die EU und das Land NRW finan­zie­ren die Maßnahmen.