LIFE-Wiesenvögel NRW
Artenreiche Wiesen und Weiden sind wertvolle Lebensräume für Wiesenvögel und andere Arten in unserer Kulturlandschaft. Um dieses Grünland zu erhalten und zu verbessern, hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) gemeinsam mit zehn biologischen Stationen ein neues LIFE-Plus-Projekt zum Schutz von Wiesenvögeln in NRW projektiert. Es ist das vom Umfang her bisher größte LIFE Plus–Projekt in Nordrhein-Westfalen.
Bei der Verbesserung des Grünlands geht es primär um die selten gewordenen Vogelarten wie den Großen Brachvogel, die Bekassine oder die Uferschnepfe, die praktisch nur noch auf grundwassernahem Grünland ihr Auskommen finden. Auch ehemals häufige Vogelarten wie der Kiebitz sind von Rückgängen betroffen. In schlechtem Zustand befinden sich vor allem solche Vogelarten, die auf naturschonend genutzte Grünlandflächen angewiesen sind.
Im Rahmen des neuen EU-LIFE-Projekts wird das LANUV gemeinsam mit den Biologischen Stationen eine Vielzahl von Maßnahmen umsetzen, um vor allem grundwassernahe Grünlandflächen, also die sog. Feuchtwiesen, wieder wiesenvogeltauglich zu gestalten. Dabei geht es sowohl um die Brutvogelarten im Sommer als auch um die Rastvögel und Überwinterer.
Das EU-Life-Projekt dient zur Sicherung von Lebensräumen wiesenbrütender Vogelarten wie Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Rotschenkel, Kiebitz, Bekassine, Löffelente, Knäkente und Wiesenpieper. Außerdem sollen die Rastbestände von Enten und Watvögeln in diesen Gebieten gesichert werden.
Was machen wir?
Die Biologische Station Kreis Steinfurt setzt Maßnahmen in drei Naturschutzgebieten um. Das Emsdettener Venn, die Wiesen am Max-Clemens-Kanal und Haverforths Wiesen, die alle zum EU-Vogelschutzgebiet „Feuchtwiesen im nördlichen Münsterland“ gehören, werden von dem Projekt profitieren. Bei den Maßnahmen geht es vor allem um die Verbesserung des Wasserhaushaltes, die Beseitigung störender Strukturen und die Verbesserung der Besucherinfrastruktur. So sollen im Emsdettener Venn und in Haverforths Wiesen neue Beobachtungseinrichtungen entstehen.
Das Projekt wurde Anfang Oktober 2020 mit den ersten organisatorischen Vorbereitungen gestartet. Die Laufzeit beträgt insgesamt sieben Jahre. Das Gesamtbudget des Projektes beträgt 19 Millionen Euro. Zu 60 Prozent wird das Projekt von der EU-Kommission aus dem EU-Umweltförderprogramm LIFE finanziert. Die NRW-Landesregierung trägt mit 7,5 Millionen Euro die verbleibenden 40 Prozent.
Weitere Informationen zum EU-Life-Projekt Wiesenvögel in NRW finden Sie auf der Projektseite des LANUV.