Das Naturschutzgebiet (NSG) Feuchtwiesen am Bullerbach bei Lienen-Kattenvenne wurde 1993 unter Schutz gestellt und umfasst eine Fläche von 298 ha. Besonders an diesem NSG ist ein ausgedehnter Grünlandkomplex, welcher von Hecken und Kleingehölzen durchzogen oder auch umrandet wird.
Gerade die Feuchtwiesen des Gebietes sind gefährdete Lebensräume, da man sie größtenteils intensiv bewirtschaftet. Viele der ehemals heimischen Tier- und Pflanzenarten werden so verdrängt. Ein Beispiel ist der Große Brachvogel, der hier bis 1983 noch gebrütet hat, jetzt allerdings nur noch unregelmäßig vorkommt.
Daher hat man es sich zum einen zum Ziel gemacht Ackerflächen wieder in Grünland umzuwandeln, und zum anderen vorhandenes Grünland extensiv zu bewirtschaften. Eine extensive Bewirtschaftung wird im sogenannten Vertragsnaturschutz geregelt. Dafür muss der Landwirt unter anderem die Düngung beschränken, und es wird beispielsweise auch genau festgelegt wie lange eine Fläche beweidet werden darf und wie viele Tiere darauf stehen dürfen.
Zusätzlich werden öffentliche Flächen wieder vernässt, was vor allem dem Kiebitz zugutekommt. Er bevorzugt nasse, bis feuchte Wiesen mit Flachgewässern (Blänken). Sein Vorkommen zeigt, dass in den Feuchtwiesen am Bullerbach schon Teilerfolge erzielt wurden.
Von den zahlreichen Hecken und Gehölzstrukturen profitiert das stark gefährdete Rebhuhn. Gerade an den Säumen der Hecken findet es oft Nahrung, aber auch Schutz.
Ebenfalls bemerkenswert sind die Erlen‑, Eichen‑, und Birkenbestände, welche Relikte der ehemaligen natürlichen Waldgesellschaften sind.
Die „ Heckenroute“, welche in das Radverkehrsnetz der NaTourismusrouten Tecklenburger Land integriert ist, führt auch entlang dieses Schutzgebietes. Mit einer Infotafel versehen kann man das Gebiet so besser kennen lernen.