NSG Fledder
Das Naturschutzgebiet Fledder liegt am nördlichsten Punkt des Kreises, direkt an der Grenze zu Niedersachsen, und erstreckt sich über knapp 100 Hektar auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schale, die heute zu Hopsten gehört. Die Preußische Uraufnahme von ca. 1840 verzeichnet für das heutige NSG größtenteils eine Heidevegetation, in die einige Senken eingestreut sind, bei denen es sich um
Der Fledder wurde 1988 im Rahmen des Feuchtwiesenschutzprogramms NRW unter Schutz gestellt. „Seitdem hat sich eine Menge entwickelt. Durch Hinzuziehung und Ankauf von Flächen sowie langfristige Bewirtschaftungsverträge konnte die Extensivierung des Gebietes vorangetrieben werden. Auf den Flächen im Besitz des Landes NRW und der Naturschutzstiftung des Kreises Steinfurt sind vielfältige Gewässer angelegt und Binnengräben angestaut worden.
Im Gegensatz zur Normallandschaft ist deshalb die Bestandsentwicklung im Fledder bei vielen Arten in den vergangenen Jahren weitgehend positiv verlaufen. Die Bestände des Brachvogels und des Kiebitzes sind deutlich angestiegen, mit Schwarzkehlchen und Neuntöter etablieren sich Arten, die lange Zeit nicht im Gebiet nachgewiesen werden konnten. Ein regelmäßiger Brutvogel ist die Rohrweihe, die ihr Nest meist in einem der Schilfbestände baut. Hier ist im Sommer auch das unermüdliche Schwätzen des Teichrohrsängers zu hören. Von Flächenankauf und Vernässung hat der Erlenbruchwald im zentralen Bereich des NSGs profitiert. In den feuchten Waldbereichen sind Pirol und Mittelspecht zu Hause und machen im Frühjahr mit ihrem charakteristischen Gesang und ihren Rufen auf sich aufmerksam.
Auch für Rastvögel und Wintergäste ist das Gebiet attraktiv, wozu sicherlich auch seine etwas abseitige Lage beiträgt. So sind im Bereich der überstauten Wiesen und an den verschiedenen Gewässern regelmäßig Bekassinen und Waldwasserläufer auf dem Durchzug zu beobachten. Eine Besonderheit sind die hin und wieder im Winter auftauchenden nordischen Zwerg- und Singschwäne.
Von besonderem Wert im Fledder sind einige nährstoffarme Säume. An trockeneren Standorten weisen sie Reste der früheren Heidevegetation mit Besenheide, Pfeifengras und Blutwurz auf. Sie sind ein wertvoller Lebensraum für Insekten, beispielsweise für bodenbrütende Wildbienen, und finden sich stellenweise im Randbereich von Wegen und Böschungen. In feuchteren Randstreifen wächst der seltene Gagelstrauch.