NSG Emsaue

Auf einer Län­ge von rund 65 Kilo­me­tern fließt die Ems durch den Kreis Stein­furt. Ein Groß­teil des Flus­ses und sei­ner Aue ist als FFH-Gebiet und Natur­schutz­ge­biet aus­ge­wie­sen. Die Emsaue ist somit mit ihren statt­li­chen 2450 ha das größ­te Natur­schutz­ge­biet im Kreis Stein­furt. Zudem ist sie die wich­tigs­te Natur­schutz­ach­se im Münsterland.

Auwald­res­te, Wei­den­ge­bü­sche, feuch­tes und mage­res Grün­land sowie Alt­ar­me und Flut­mul­den cha­rak­te­ri­sie­ren die Viel­falt der Aue. Ein­be­zo­gen in das FFH-Gebiet sind eini­ge fluss­be­glei­ten­de Dünen wie die Bock­hol­ter Ber­ge oder der Elter Sand sowie das Bol­ten­moor. Die Emsaue besitzt trotz der Beein­träch­ti­gun­gen durch die Begra­di­gung des Flus­ses Mit­te seit den 1930er Jah­ren eine her­aus­ra­gen­de Bedeu­tung für den Naturschutz.

Auwald­res­te sind Lebens­raum für Pirol, Nach­ti­gall, Schwarz- und Klein­specht. In den Alt­ar­men, Flut­mul­den und Sen­ken fin­den Arten wie Kamm­molch, Schwa­nen­blu­me und See­ro­se einen Lebens­raum. Sie sind auch wich­ti­ge Rast­plät­ze für Limi­ko­len wie Grün­schen­kel, Fluss­re­gen­pfei­fer und Fluss­ufer­läu­fer. Rohr­wei­hen, Teich­rohr­sän­ger und Rohr­am­mer nut­zen Schilf­röh­rich­te als Brutplatz.

In Hoch­stau­den­flu­ren wach­sen typi­sche Strom­tal­pflan­zen wie Lang­blätt­ri­ger Ehren­preis und Gel­be Wie­sen­rau­te. Das Grün­land in der Emsaue wird teil­wei­se exten­siv bewirt­schaf­tet. Je nach Reli­ef ent­wi­ckeln sich Feucht­wie­sen mit Kuckucks-Licht­nel­ke und Breit­blätt­ri­gem Kna­ben­kraut oder mage­re Glatt­ha­fer­wie­sen mit Mar­ge­ri­te, Acker-Wit­wen­blu­me und Ech­tem Lab­kraut. Hier brü­ten Kie­bit­ze und gele­gent­lich auch der Gro­ße Brachvogel.

Auf tro­cke­nen Rai­nen und Böschun­gen wächst klein­flä­chig der Hei­de­nel­ken-Rasen. Die Dünen­ge­bie­te mit Hei­de­res­ten und Sand­ma­ger­ra­sen sind Habi­ta­te für Sand­lauf­kä­fer, Zaun­ei­dech­se und eine ange­pass­te Flo­ra mit Früh­lings-Spör­gel, Bau­ern­senf und Sand-Segge.

Im Rah­men des Emsau­en-Schutz­kon­zep­tes und zur Umset­zung der EU-Was­ser­rah­men­richt­li­nie sind umfang­rei­che Maß­nah­men zur Rena­tu­rie­rung der Ems vor­ge­nom­men wor­den, die wei­ter­ge­führt wer­den. So ist in Hember­gen ein ca. 2 Kilo­me­ter lan­ger Alt­arm wie­der an die Ems ange­bun­den wor­den. An eini­gen Ems­ab­schnit­ten wur­den die Stein­schüt­tun­gen zur Ufer­si­che­rung ent­fernt und Ufer­auf­wei­tun­gen geschaf­fen. Hier haben sich stel­len­wei­se Steil­ufer mit Brut­mög­lich­kei­ten für Ufer­schwal­ben und Eis­vö­gel entwickelt. 

Eine her­vor­ra­gen­de Mög­lich­keit, die Emsaue im Kreis Stein­furt ken­nen zu ler­nen, bie­tet der Ems­rad­weg, der dem Lauf des Flus­ses folgt. Vie­le wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Natur an der Ems in NRW bie­tet die Web­sei­te www.gruener-stern-emsradweg.