Bio­blitz 2023

Bio­blitz 2023

- Natur­be­geis­ter­te auf­ge­passt: Hier ist das Mit­ma­chen erwünscht! -

Auf­ruf zum deutsch­land­wei­ten Wett­be­werb zur Arten­viel­falt 2023

„Was kann ich allein schon aus­rich­ten?“ – eine Fra­ge, die sich vie­le stel­len, wenn es um Natur­schutz und Arten­viel­falt geht. Die Akti­on „Bio­blitz 2022“ hat gezeigt, was mit Citi­zen-Sci­ence mög­lich ist: Ins­ge­samt sam­mel­ten deutsch­land­weit über 20.000 Natur­be­geis­ter­te zwei Mil­lio­nen Beob­ach­tungs­da­ten zu Bio­di­ver­si­tät beim Wett­be­werb zur foto­gra­fi­schen Erfas­sung der Arten­viel­falt. Daher soll der Wett­streit der Land­krei­se oder kreis­frei­en Städ­te auch in 2023 fort­ge­setzt werden.

Daher ruft die Bio­lo­gi­sche Sta­ti­on Kreis Stein­furt zusam­men mit den Initia­to­ren des Wett­streits, dem LWL-Muse­um für Natur­kun­de des Land­schafts­ver­bands West­fa­len-Lip­pe (LWL) und der Natur­be­ob­ach­tungs­platt­form Observation.org, zum „Bio­blitz 2023“ auf. Gemein­sam kön­nen Fun­de von Tie­ren, Pflan­zen und Pil­zen geteilt und neue Beob­ach­tun­gen gemel­det wer­den. Zudem kön­nen Inter­es­sier­te an Aktio­nen wie etwa der Arten­aka­de­mie des LWL-Muse­ums im Rah­men des Bio­blit­zes teil­neh­men. Zum Mit­ma­chen braucht man ledig­lich die kos­ten­lo­se Bestim­mungs-App „ObsI­den­ti­fy“ und einen ent­spre­chen­den Account.

Seit dem 1. Janu­ar 2023 läuft der deutsch­land­wei­te „Bio­blitz 2023“ als spie­le­ri­scher Wett­be­werb der Land­krei­se oder kreis­frei­en Städ­te. Bei der Akti­on wer­den vie­le Natur­be­ob­ach­tun­gen und wich­ti­ge Erkennt­nis­se zu Arten­viel­falt und Kli­ma­wan­del her­aus­kom­men, sind sich die Orga­ni­sa­to­ren sicher. Alle Natur­be­geis­ter­ten sind auf­ge­ru­fen mit­zu­ma­chen, ganz egal ob Lai­en, Expert:innen, Fami­li­en oder Schul­klas­sen um ihre Städ­te bzw. Krei­se zu unter­stüt­zen. Schon jetzt haben zahl­rei­che Insti­tu­tio­nen wie Bio­sta­tio­nen, Uni-Insti­tu­te und Natur­kun­de­mu­se­en aus ganz Deutsch­land ihre Teil­nah­me zugesagt.

Als Tipp für den Anfang der Beob­ach­tun­gen in der win­ter­li­chen Jah­res­zeit emp­fiehlt es sich, nach Baum­pil­zen Aus­schau zu hal­ten, denn die­se kön­nen das gan­ze Jahr gefun­den wer­den. Es han­delt sich bei den Baum­pil­zen um eine sehr gro­ße öko­lo­gi­sche Grup­pe, die Arten ver­schie­de­ner Pilz­grup­pen ein­schließt. Vie­le kön­nen mit der App „ObsI­den­ti­fy“ schon auto­ma­tisch bestimmt und die Daten anschlie­ßend über die App gemel­det wer­den. Die Pil­ze besie­deln sowohl leben­des als auch Tot­holz und ihre Frucht­kör­per sind meis­tens am Baum­stamm zu fin­den. Baum­pil­ze sor­gen durch den Abbau von totem Holz für ein natür­li­ches Recy­cling in unse­ren Wäldern.

Nörd­li­cher Zin­no­ber­schwamm (oben) und Strie­ge­li­ge Tra­me­te (unten) sind nicht nur leicht per App bestimm­bar, son­dern füh­len sich auch ganz inter­es­sant an (die Tra­me­te ist z.B. ganz weich)

Was ist eigent­lich ein Bioblitz?

Ein Bio­blitz ist eine Akti­on, bei der auf einem bestimm­ten Gebiet in einem bestimm­ten Zeit­raum so vie­le Arten wie mög­lich nach­ge­wie­sen wer­den sol­len. Natur­be­geis­ter­te in ganz Deutsch­land sol­len beim „Bio­blitz 2023“ ver­su­chen, ihren Land­krei­sen oder kreis­frei­en Städ­ten zu mög­lichst lan­gen Arten­lis­ten zu ver­hel­fen. Dies geschieht, indem sie das gan­ze Jahr 2023 über so vie­le Natur­be­ob­ach­tun­gen wie mög­lich mel­den – per Smart­pho­ne über die App ObsI­den­ti­fy oder über die Web­sei­te Observation.org. Das LWL-Muse­um für Natur­kun­de Müns­ter hofft, noch mehr Men­schen für die Natur zu begeis­tern und Erkennt­nis­se über die bedroh­te Arten­viel­falt in Deutsch­land zu gewin­nen: Die Ergeb­nis­se wer­den dem Natur­schutz und der Grund­la­gen­for­schung zur Ver­fü­gung gestellt. Die Daten ste­hen bei­spiels­wei­se zur Erstel­lung Roter Lis­ten der gefähr­de­ten Arten zur Ver­fü­gung oder auch für die Natur­schutz­ar­beit vor Ort. Sie flie­ßen aber auch in inter­na­tio­na­le Aus­wer­tun­gen ein.

So geht es:

Durch die Nut­zung der App ObsI­den­ti­fy, die über eine auto­ma­ti­sche Bestim­mungs­funk­ti­on ver­fügt, kann man auch ohne Arten­kennt­nis­se mit­ma­chen. Benö­tigt wird hier­für ledig­lich ein Han­dy mit halb­wegs guter Kame­ra und ein Nut­zer­ac­count. Die künst­li­che Intel­li­genz, das Sys­tem hin­ter der App, lernt stän­dig dazu. Sie erkennt bereits jetzt zahl­rei­che hei­mi­sche Pflan­zen und Tie­re wie Schmet­ter­lin­ge, Wan­zen, Libel­len und vie­le mehr. Wer sich gut bei der Tier- und Pflan­zen­be­stim­mung aus­kennt, kann auch die Apps Obs­Mapp und iObs ver­wen­den, um Fun­de auch ohne Foto zu mel­den oder direkt die Web­sei­te Observation.org ver­wen­den. Die gemel­de­ten Fotos wer­den im Anschluss durch Fach­leu­te vali­diert, so dass am Ende ein Daten­satz ent­steht, der wis­sen­schaft­li­chen Ansprü­chen genügt.

For­schungs­bei­trag leisten

Bei einem Bio­blitz zählt alles, was bestimm­bar ist, egal ob Ein­zeller, Pilz, Pflan­ze oder Tier. „Unser Antrieb ist die Fas­zi­na­ti­on für die Natur und der Wunsch, über zahl­rei­che Zufalls­fun­de zu neu­en Erkennt­nis­sen bei­tra­gen zu kön­nen, die letzt­lich auch dem Natur­schutz die­nen“, erklärt Dr. Jan Ole Kriegs, Direk­tor des LWL-Muse­ums für Natur­kun­de. „Dabei möch­ten wir bei mög­lichst vie­len Men­schen eine Begeis­te­rung für die Natur ent­fa­chen und über den Wett­be­werb den Blick auf die Arten­viel­falt schu­len“, so Kriegs wei­ter. Schon 2022 lief ein deutsch­land­wei­ter Bio­blitz. Es gab zahl­rei­che Mel­dun­gen von der däni­schen Gren­ze bis in die Alpen. Zu den Ergeb­nis­sen zähl­ten zahl­rei­che Erst­fun­de für die jewei­li­gen Gebie­te und zahl­rei­che Nach­wei­se von Arten, die im Rah­men des Kli­ma­wan­dels der­zeit ihr Are­al ver­än­dern. Über Observation.org las­sen sich sol­che Ent­wick­lun­gen nahe­zu live verfolgen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter:
www.bioblitze.lwl.org

https://observation.org/

Ergeb­nis­se der Bio­blit­ze 2023:
https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-and-kreisfreie-stadte-2023/

Fra­gen an:
germany@observation.org