Wer Raubwürger, Kornweihen oder Singschwäne im Kreis Steinfurt sehen will, muss sich warm anziehen. Denn sie gehören bei uns zu den Wintergästen, die in Deutschland nur selten oder gar nicht brüten. So ist die Kornweihe als Brutvogel im Binnenland fast völlig verschwunden und brütet heute fast ausschließlich auf den Inseln. Bei uns kann man sie Im Winter gelegentlich dabei beobachten, wie sie mit ihrem typisch gaukelnden Flug über Feldern und Wiesen nach Nahrung sucht. Der Raubwürger hat seine nächsten Brutvorkommen in der Mittelgebirgsregion, beispielsweise in der Medebacher Bucht. Er wurde zuletzt im Emsdettener Venn und im Recker Moor gesichtet. Meist sitzt er exponiert auf Baumspitzen oder Stromleitungen und ist dann relativ gut zu entdecken.
Von weit weg kommen Sing- und Zwergschwäne, die von Skandinavien bis nach Sibirien brüten. Sie tauchen gelegentlich im nördlichen Kreisgebiet auf, beispielsweise in den Naturschutzgebieten Finkenfeld und Fledder. Einfacher ist es da schon, im Winter einen Bergfink zu entdecken. Manchmal reicht es schon, sich an der heimischen Futterstelle auf die Lauer zu legen. Dort ist der nordische Brutvogel ein recht häufiger Besucher. Vom Buchfink unterscheidet er sich durch viel Orange im Gefieder. Ebenfalls am Futterhäuschen kann der Erlenzeisig auftauchen, der in NRW vornehmlich in den Mittelgebirgsregionen brütet. Noch häufiger ist er aber in Erlen unterwegs, wo er oft in Trupps mit 20–30 Artgenossen die Samen frisst.
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