Natur im Kreis Steinfurt
Wilde, unberührte Natur ist nicht das Markenzeichen des Kreises Steinfurt. Es ist eher die Kulturlandschaft, die der Region ihren Stempel aufdrückt. Selbst die beiden großen Moorflächen im Kreis, das Recker Moor und das Emsdettener Venn, hat der Mensch nachhaltig verändert. Außerhalb der Moore sind Offenlandlebensräume in Mitteleuropa fast immer dadurch charakterisiert, dass sie durch eine landwirtschaftliche Nutzung entstanden sind. Dazu gehört die Heide, die vor 200 Jahren in einigen Regionen bis zu 70 Prozent der Landschaft einnahm, von denen nur kleine Reste erhalten blieben, die heute fast ausnahmslos unter Naturschutz stehen.
Viele Tiere und Pflanzen der Kulturlandschaft haben ihren Lebenszyklus auf bestimmte Bewirtschaftungsrhythmen eingestellt. Die lange Zeit übliche zweimalige Mahd der Wiesen im Juni und im September, die einen überaus artenreichen Lebensraum geschaffen hat, ist hierfür ein gutes Beispiel. Bis heute hat der Kreis Steinfurt eine hohe Verantwortung für Arten der Feuchtwiesen. Dies gilt besonders für die Wiesenvögel. Allerdings machen heute mehrfach gemähte und stark gedüngte Wiesen einen Großteil des Grünlandes aus. Für viele spezialisierte Pflanzen und Tiere ist hier ein Überleben nicht möglich.
Das größte Naturschutzgebiet im Kreis Steinfurt ist die Emsaue. Auch wenn der Mensch den Fluss und ihre Aue stark verändert hat, ist ihre Vielfalt an Lebensräumen einzigartig im Kreis Steinfurt. Punktuell finden sich auch an anderen Flüssen und Bächen wie Hase, Vechte, Steinfurter Aa oder Eltingmühlenbach Bereiche, die von hohem Wert für den Naturschutz sind.