Positive Bilanz
Klein und knuffig ist er, ein echter Sympathieträger. Vielleicht ist das der Grund, dass viele den Steinkauz gerne in ihrer Nähe haben. Trotzdem war unser Mitarbeiter Thomas Starkmann überrascht, dass die Resonanz auf das jetzt zu Ende gegangene Projekt „Kauzig und beliebt – eine gute Zukunft für den Steinkauz im Steinfurter Land“ so gut war. „Als wir vor mehr als zwei Jahren den ersten Presseaufruf gestartet haben, dass man Niströhren bei geeignetem Standort kostenlos bekommen könnte, meldeten sich gleich viele Interessenten“, erzählt er. Danach habe er gar nicht mehr viel Werbung machen müssen, weil sich das Angebot über Mund-zu-Mund-Propaganda herumgesprochen habe. Mittlerweile kann die kleinste heimische Eule unter 270 neuen Röhren im Steinfurter Land auswählen. „Wir hatten im Steinfurter Land das Problem, dass viele alte Röhren nicht mehr funktionstüchtig waren, weil sich kaum jemand mehr um sie gekümmert hat“, nennt Starkmann den Grund, warum die Biologische Station Ende 2020 das…
Land bekräftigt Unterstützung
Bei der Mitgliederversammlung des Dachverbands der Biologischen Stationen in NRW e.V. am 26. und 27. Oktober in Schwerte bekräftigte Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, sein Engagement für die zukünftige Stärkung der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen.Haase unterstrich die Bedeutung der 39 Biologischen Stationen im Biotop- und Artenschutz und sicherte sowohl strukturelle als auch finanzielle Unterstützung zu. Für einen verbesserten und intensivierten Naturschutz in NRW sei zudem die Erhöhung der Finanzmittel vorgesehen. Neben weiteren für den Natur- und Artenschutz bedeutungsvollen Themen wurden bei der Mitgliederversammlung auch die Vorstandswahlen des Dachverbandes durchgeführt. Jan Boomers wurde einstimmig zum ersten Vorstandsvorsitzenden und Birgit Beckers zur zweiten Vorstandsvorsitzenden des Dachverbandes gewählt. Zudem wurden Barbara Bouillon als Schatzmeisterin sowie Heidrun Düssel und Britta Linnemann als Beisitzerinnen gewählt.Die 39 Biologische Stationen setzen sich für den Natur- und Artenschutz in NRW ein. 2005 haben sie sich unter dem Dachverband Biologische Stationen…
Seltener Winzling
Sie ist kleiner als ein Stecknadelkopf, gilt als kleinste Blütenpflanze der Erde und ist jetzt auch für den Kreis Steinfurt nachgewiesen. Gemeint ist die Zwergwasserlinse (Wolffia spec.), von der es weltweit kaum mehr als 10 Arten gibt. Eigentlich bestehen Zwergwasserlinsen nur aus einer Agglomeration weniger Chlorophyll-Zellen. Ein Griffel und ein Staubfaden sichern die Zugehörigkeit zu den Blütenpflanzen. Einzige einheimische Art ist die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza). Sie wurde bei Kartierungen in einem Emsaltarm entdeckt, wo sie fast die gesamte Wasserfläche bedeckte. Auf dem Foto wächst sie gemeinsam mit der viel größeren Vielblütigen Teichlinse (Spirodela polyrhiza). Sie kommt vor in stehenden, mäßig nährstoff- und basenreichen, besonnten, windgeschützten Gewässern, etwa in Altwässern, und Gräben. Normalerweise tritt sie, wie auch an dem aktuellen Fundort, in großen Beständen auf, meist zusammen mit anderen Teich- und Wasserlinsenarten. Zur Blüte kommt die Art in unseren Breiten in der Regel nicht. Die Überwinterungsstadien der Zwergwasserlinse sinken im…
LIFE-Arbeiten gehen weiter
Wie auch schon in den vergangenen zwei Jahren finden mit Ende der Brutsaison wieder Erdarbeiten im Naturschutzgebiet Emsdettener Venn statt. Während Uferschnepfe, Kiebitz und Brachvogel es sich in ihren Winterquartieren gemütlich gemacht haben, sind die Bagger damit beschäftigt, ihnen für die Rückkehr im nächsten Frühjahr einen noch attraktiveren Lebensraum zu schaffen. „Wir legen in dem Grünland südlich des Venns eine große Blänke an, die eine große Anziehungskraft sowohl für brütende als auch rastende Wiesenvögel haben wird“, erläutert Dr. Peter Schwartze, fachlicher Leiter der Biologischen Station, die Maßnahme. Blänken, das sind jene flachen Wasserflächen, in denen die langschnäbligen Wiesenvögel gerne nach Würmern und anderem essbaren Getier stochern. Als Vorbereitung für die Maßnahme waren bereits im Vorjahr Pappeln, die entlang eines aufgelassenen Weges aufgekommen waren und den Lebensraum der auf offene Flächen angewiesenen Vögel eingeengt hatten, gerodet worden. Von der Maßnahme, die von einer Landschaftspflegefirma umgesetzt wird, werden nicht nur Kiebitz und…
Nachhaltiges Venn
Eine Exkursion in das Emsdettener Venn bieten wir am 24. September an. Sie findet statt im Rahmen der „Aktionstage Nachhaltigkeit“ im Kreis Steinfurt und hat das Motto: „Emsdettener Venn – nachhaltig Biodiversität fördern“. Als ein Hotspot der Biologischen Vielfalt ist das Emsdettener Venn für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten von unschätzbarer Bedeutung. Doch das Moor und die umgebenden Feuchtwiesen als prägende Lebensräume im Venn sind Gefährdungen ausgesetzt. Dazu gehören nicht zuletzt geringere Niederschläge in den Sommermonaten. Die Exkursion stellt deshalb neben Tieren und Pflanzen auch Maßnahmen vor, die den Wasserhaushalt im Venn verbessern sollen und derzeit im Rahmen des LIFE-Projekts Wiesenvögel NRW umgesetzt werden. Treffpunkt ist um 15 Uhr der Wanderparkplatz an der Neuenkirchener Straße. Anmeldungen sind erforderlich unter 054852–92910 oder info@biologische-station-steinfurt.de. Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Aktionstage Nachhaltigkeit finden Sie hier.
Naturschutzpreis: Neue Frist
Die Frist für den neu geschaffenen Naturschutzpreis ist auf den 30. September verlängert worden. Bis dahin müssen die Bewerbungen eingereicht sein. Kopfweiden schneiteln, Heidegebiete per Handarbeit entkusseln, Blühflächen anlegen, – all das dient dazu, Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu erhalten und zu entwickeln. Die Aufgaben von ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützern sind überaus vielfältig und unverzichtbar. Mit dem Sparkassen Naturschutzpreis Kreis Steinfurt zeichnet der Kreis Steinfurt in diesem Jahr erstmalig hervorzuhebende Beispiele aus dem Bereich des ehrenamtlichen Naturschutzes aus. Bei der Premiere stehen Kinder und Jugendliche im Vordergrund. Gesucht werden Maßnahmen (Projekte, Initiativen, Aktionen…), in denen sich Kinder und Jugendliche für den Schutz und die Entwicklung von Natur und Umwelt im Kreis Steinfurt engagieren. Bewerben können sich u.a. Gruppen, Vereine, Schulen, Kitas oder auch Familien und Einzelpersonen. Wichtig ist, dass die Kinder und Jugendlichen aktiv in Naturschutzmaßnahmen eingebunden sind oder sie selbst initiiert haben. Die Beiträge müssen sich auf in der…
Gefiederte Nachbarn
Unser diesjähriger Fotowettbewerb ruft dazu auf, uns Ihre schönsten Fotos von Vögeln rund um’s Haus zu schicken. Die schönsten 12 eingegangenen Fotos werden in einem Kalender für das Jahr 2024 veröffentlicht. Zudem gibt es attraktive Preise zu gewinnen! Details und Teilnahmebedingungen erfahren Sie hier.
Kroaten im Venn
Acht Mitarbeitende der kroatischen Naturschutzverwaltung statteten der Bezirksregierung Münster auf ihrer Reise durch Deutschland einen Besuch ab. Die Studienreise diente dem Austausch über Umsetzung und Management des europäischen Natura-2000-Netzwerkes und führte die Delegation auch in den Kreis Steinfurt. Nach Begrüßung durch den Regierungspräsidenten Andreas Bothe gab es am Vormittag Vorträge über den Stand der Umsetzung und das generelle Management von Natura 2000 in NRW. Anschließend stellten Dr. Sebastian Schmidt (Bezirksregierung Münster) das IP-LIFE „Atlantische Sandlandschaften“ und Ina Brüning (LANUV) das LIFE-Projekt „Wiesenvögel NRW“ vor. Nach der Mittagspause ging es zu zwei Maßnahmenorten der Projekte im Kreis Steinfurt: Im Naturschutzgebiet Bockholter Berge bei Greven stellte Andreas Beulting von der NABU-Naturschutzstation Münsterland die im Rahmen des IP-LIFE „Atlantische Sandlandschaften“ umgesetzten Maßnahmen vor, mit denen offene Dünenlebensräume erweitert und wichtige Habitatstrukturen zur Stärkung der Zauneidechsenpopulation angelegt wurden. Anschließend ging es ins Vogelschutzgebiet „Feuchtwiesen im nördlichen Münsterland“ mit den beiden NSGs Emsdettener Venn und Wiesen…
Teuto Talks
In der Vortragreihe „Teuto Talks – Wissenschaft trifft Naturschutzpraxis“ geht es am Montag, den 27. März um 19 Uhr weiter – diesmal zum Thema ökologische Dachbegrünung. Unter dem Titel „Dachbegrünung für Insekten und Co. – Ergebnisse aus dem Projekt DaLLî und Empfehlungen aus der Praxis“ gibt Daniel Jeschke Einblicke in die Projektergebnisse und zeigt anhand von Praxisbeispielen, mit welchen Maßnahmen sich der naturschutzfachliche Wert extensiver Dachbegrünungen steigern lässt. Die Zuhörer*innen erfahren dabei u.a. welche Anforderungen hinsichtlich Gewicht (Statik) und Gründachaufbau bestehen, welche heimischen Pflanzenarten sich eignen und wie sich mithilfe von Strukturelementen der „Lebensraum Gründach“ (auch auf Bestandsgebäuden) aufwerten lässt. Daniel Jeschke ist Mitarbeiter im Projekt „DaLLî – extensive Dachbegrünungen in urbanen Landschaften als Lebensraum für Insekten“ an der Hochschule Osnabrück und lässt uns dank seiner mehrjährigen Erfahrung daran teilhaben, wie Dachbegrünungen einen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz leisten können. Wie bei allen Vorträgen der Reihe ist eine anschließende lebhafte Diskussion…
Kraniche unterwegs
Die Kraniche sind derzeit unterwegs in ihre Brutgebiete. Der Kreis Steinfurt liegt auf einer der bevorzugten Zugschneisen der imposanten Vögel, die überwiegend in Südeuropa überwintern. In den vergangenen Tagen ließen sich immer wieder kleinere bis mittelgroße Trupps auf ihrem Weg in die nordöstlich gelegenen Brutgebiete beobachten. Der allergrößte Teil fliegt ohne Zwischenstopp über uns hinweg. Eine Ausnahme gab es Ende vergangener Woche. Ein größerer Trupp von 300–400 Vögeln hielt sich über mehrere Tage im Naturschutzgebiet Wischlager Wiesen zwischen Brochterbeck und Dörenthe auf. Offenbar hatte der kurze Wintereinbruch und die zwischenzeitliche Drehung der Windrichtung auf Ost die Vögel zur Landung veranlasst. Isabella Markfort aus Tecklenburg hat die eindrucksvolle Szenerie fotografisch festgehalten und uns das tolle Bild zur Verfügung gestellt. Mittlerweile ist ein Großteil der Vögel wieder weitergezogen.